Freitag, 26. Juni 2009

Adieu Thriller - A Lament


(Ein Lehrstück, geeignet für den Englischunterricht der siebten und achten Jahrgangsstufe der gymnasialen Oberschule.)
A stage, to the left the gloomy and frightening silhouette of a ghost ship, to the right a beautiful castle on a hill, shining like a bergkristall. In the center a big boss chair, it's huge backrest turned to the public, behind the chair, a table with a speaker connected phone and another chair. A woman with wild blond locks in a "big hair" style enters the stage, her walk is as lascivious as energetic. She takes place at the table and picks up the ringing phone.
She: Charlie?
He (nearly invisible to the public in his chair): I'd guessed you went alone. Now I heard the
man in the high castle decided to follow you.
- Yes Charlie, Des Esseintes, had to follow me, he simply pushed himself too hard.
- Didn't he do that for quite a while now?
- Well, you could even say he performed it.
- So was he Pop, as some say?
- He was driven.
- By what?
- By this old, rotten Captain, he called him "Mankind".
(Voices from the off.)
* Hook: And now, Peter Pan, you shall die.
* Peter Pan: To die would be an awfully big adventure.
He: Pan - the god of fear. What made him turn into greek mythology?
She: I guess it was fear itself. But maybe it was just a byproduct.
- You mean there was something else? Stronger? Was it love?
- Yes, I guess it was the sad attempt to rescue a love lost.
(Voices from the off again.)
* Peter Pan: What? That's just my medicine,
* [Narrator: Tinkerbell protests]
* Peter Pan: poison? Nonsense, who could've poisoned it? I promised Wendy I'd take that* medicine and I'm going to just as soon as I sharpen my dagger.
* [Narrator: Tinkerbell drinks the medicine]
* Peter Pan: Tink! You drunk my medicine!
* [Narrator: Tinkerbell flies about slowly and grows dim]
* Peter Pan: What's the matter with you? It was poison, wasn't it? Tink? Your voice is so low
* now I can hardly hear you. What's that? You believe that you could get well
* again... if
children believed in fairies.
He: Who died there?
She: Charlie, what's wrong with you? Innocence died, you have to fight the father, you remain
silent, very silent about the mother but...
- Aehm, you're confusing me. I guess we have to come clear about this: Was he Oedipus or Pan?
- You decide.
- Well then: Some say he became a monster.
- Like Oedipus? - Innocent and ambitious? Or more like Pan, who had to be a monster,
swallowing those who couldn't stand the stories the Captain had to tell.
- What was that Captains name again? Something with "Hook"?
- Sky Saxon was his name.
- They say he only came in the midnight hour.
- And all who died scared in the noontime rose up to follow him. Night after night. Terrible
creatures. Blood. Infinite Badness.
- Stop this! It's a twisted story, Pan and the Captain as partners in crime.
- Each medal has two sides. Always remember what the P. Kid said.
- What "P. Kid"? "P." for Pan?
- Well, accitentially maybe. A german guy.
- Ah, I remember! The guy he visited not so long ago, while trying to get his feet on the ground of everday life.
- No, not that guy. A german philosopher.
- Oh, a philosopher... So what did he say?
- Something about the education of the soul.
- Des Esseintes as an instructor?
- No, he failed, he never was. He himself still wanted to learn, but the only teacher got shot by
his father. He feared this would happen to him too. All night he dreamt of being Oedipus. So he
locked himself inside the castle, most of the time starring at this ship with a strange,
hypnotized gaze.
- That's dull! This can't simply be! I mean, if I get you right you adumbrate that Captain
Mankind Saxon was his father...
- That's, dear Charlie in fact, a very common constellation, just think of Skywalker.
- Of course I know this gentleman, I know his faith. A hero, a trapped soul. And Des Esseintes,
he never tried to break free?
- He did.
Darkness falls across the land.
Curtains - End

Mittwoch, 3. Juni 2009

Linie und Line


Ich höre eine Gryphon LP. So beginnen bekanntlich alle meine Texte und dann komme ich zu Namen, immer wieder Namen. Line und Line kannten sich nie. Was können sie dafür das ich ihren Vornamen mag? Die eine machte surrealistische Spiegel, Kästchen, Ketten und Broschen, manche von bleibend bizarrer Faszination, andere, nicht weniger bizarr, vom Geschmack gealterter 68er Pädagoginnen eingeholt. Just in dieser Gesamtheit können sie mich Schrecken: Sind es letztlich doch nur Geschmacksurteile, die dann konstituieren, Mme. Vautrin überschreite beständig eine Linie, um genau gegensätzliche Ergebnisse zu erzielen? Ist es nicht sie, die eine konsequente Linie zog, die ich nur nicht kapiere. Ist es nicht mit jeder bewerteten Entwicklung so? Ich wäre dafür, immer das Spätwerk zu schätzen. Auch als Test an sich selbst.

Line Hoven hat sich überreden lassen, Comics zu malen. Vor der Galerienkunst bewahrt, arbeitet sie sich in ihrer Diplomarbeit "Liebe schaut weg" an ihrer Lehrerin und dem Independent Comic der 90er ab. Oder sie erfand einen eigenen Stil, den ich einfach nur am liebsten mag, wenn er mich nicht an Anke Feuchtenberger oder Thomas Ott erinnert. Dieselbe Interpretation, dasselbe Gefühl, eine Linie zu erkennen und daneben Scheitern oder Klischees auszumachen - Tolle und allzu bekannte Strategie des Wertens. Vielleicht der größte Fehler im Darüber-Reden. Eine andere Art darüber zu reden, wäre die der Transformation. Seltsam, was ein abgefilmter Comic über sein Sujet berichtet. Welche Geräusche fehlen oder fehlen gar keine? Fehlen die Zeit- Vorgaben des Films? Ich hörte eine Gryphon Platte.
Guten Abend,
o.t.

Montag, 25. Mai 2009

Berthe Morisot


Sich nicht übermalen lassen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Seventeen

Das perfekte Alter an einem Frühlingstag.
Vor einigen Tagen sah ich Gymnasiasten auf ihrem Heimweg und ertappte mich zum ersten Mal bei dem Gedanken, es schön zu finden, nochmals 17 zu sein. Warum? Nun, ich muss zuerst einschränken: es wäre nur schön, wenn man ein Mädchen und 17 ist. Dieser Ballerina plus Leggings oder Röhrenjeans Look mit blöd geschnittenem, etwas verspielten oder auch sehr farbigem Oberteil, verziert von einem zu großen Schal oder Tuch, bei offenen oder zu einem Pferdeschwanz gebundenen langen Haaren, mag mir gefallen. Er scheint ein Produkt des American Apparel Baukastens, alles wirkt auch eher schlecht verarbeitet und dennoch gibt es da eine uniforme Eleganz. (Wahrscheinlich muss man aber recht dünn sein, um sie verkörpern zu können.) Ein festes Formen- und Farbenspektrum, ganz so, wie bei den Jugendlichen Mitte der 70er, bevor die große Mode einbrach. Insofern muss ich mich auch hier verbessern: wie bei den Kleinstadtjugendlichen, die ganz unberührt von Alternativen wie Disco oder gar Glam ihren Mustang Jeans Style trugen. Nur fehlte diesem Look auch jede Anmut und diese geschmacklose Grazie, die habe ich so wie heute noch nie gesehen.

Das betririfft tatsächlich nur die Mädchen, mit Jungs im Hetero-Nirgendwo zwischen HipHop, Slackertum und Erste-Skatergeneration-Revival möchte ich nicht tauschen. Doch es ist nicht allein der Look, ich mochte zu sehen, wie entspannt sie wirkten, gleicher, weniger elitär, weniger gehetzt das Richtige zur rechten Zeit mitzubekommen - eigentlich gar gänzlich davon befreit, glaube ich. Wäre das nicht etwas, so eine "einfach so" Jugend ohne dabei uninteressant zu sein, sondern lediglich befreit von aller referenzieller und hipper Überdeterminiertheit. Das gilt natürlich auch für die Wahl der Musik (siehe Titelphoto). Ich wüsste schon gern, wie sich das anfühlt.

Gerade als ich meinen Gedankengang zu Ende geführt hatte platschte der Kot einer Taube Zentimeter neben mir auf den Asphalt. Hätte sie mir doch auf den Kopf geschissen, mögen Sie meinen. Ja, kann stimmen.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Wenn sich alles um nichts dreht. (Das wäre Gaga)

Wäre das hier eine sehr blöde kunstvolle Einrichtung. Aber dann ist es doch momentan der Blog: "Ich habe nichts zu berichten". Das erscheint inmitten der vielen interessanten Dinge ja auch nun wirklich als seelige Insel der Ruhe in denen die Singvögelchen ihr Lied zwitschern.
Doch was passiert: in dieses schöne Singen hinein dröhnte nun schon zum zweiten Mal die Ansage: "Wir haben da so Mädels mit uns, und damit da was geht wollen die so richtig abgehen. Haste nicht was, das es so richtig bringt, so r i c h t i g, verstehste, so wie Lady Gaga."
Nee, verstehe nicht.
Der Kneipen DJ

PS: Anfangs fand ich sie ja süß, aber das ist auch nur zurechtgepokert.

Dienstag, 18. September 2007

Wie und warum


Wie gelingt es, stets die Zeit für Worte zu finden, die man dann in die Leere der digitalen Speicherlandschaft transkribieren lassen kann? Wie findet man so viel Sinn in seinem Leben? Wie finden sich so schnell die geeigneten Worte und warum guckt jemand in mein Tagebuch?

Weil ich das System nicht verstehe, stellen sich diese Fragen.

Mal klein anfangen: Warum schaffe ich es nicht, ein Buch zu lesen?

O.T.




Illustration: Joost Swarte - bestimmt extra für den Eintrag, ich habe es im Net gefunden.

Donnerstag, 16. August 2007

00:55

Ungefähre Startzeit.
SEIEN SIE GEGRÜSST, WIRKLICH VEREHRTE LESENDE.
Nachtpathos ist ein schlechter Arbeits
ethos, in diesem Ton mag ich nicht allzuviel schreiben.




Isabelle Huppert in "Passion", Jean Luc Godard, 1982.

Es wird nicht immer fünf vor eins sein.
Bis bald,
O.T.